Letzter Heimkampf der Saison 2013/14
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Geschrieben von Jörg Scholze
KG Görlitz / Zittau beendet die Saison 2013/2014 mit durchwachsenem Erfolg
Nach der Vorrunde in der 1. Bundesliga-Ost standen in den letzten beiden Wochen die abschließenden Play-Off-Begegnungen für die KG Görlitz / Zittau an. Im Kreuzvergleich mit der Staffel-West ging es darum sich einen Platz in der abschließenden Gesamtdeutschen Wertung zu erkämpfen. Diesmal waren die Pfälzer vom AC Mutterstadt zu Gast in Görlitz.
Nach der Niederlage vor zwei Wochen in Roding waren die Ziele am 22.03.14 vor dem heimischen Publikum in der Flora höher gesteckt. Bis auf Mathias Baier sollten dem Mannschaftsleiter alle Leistungsträger zu Verfügung stehen und sogar eine Verbesserung des Mannschaftsrekords kam in Reichweite. Doch wie so oft in dieser sehr durchwachsenen Saison wurden die Planungen kurzfristig durcheinander geworfen. Der polnische Heber Marcin Gabrys meldete sich erst am Samstag Morgen verletzt ab. Damit fehlte ein wichtiger Punktelieferant. Die dünne Personaldecke der Mannschaft brachte einmal mehr Mannschaftsleiter Jörg Scholze zu der Überlegung selbst an die Hantel zu treten. Kurzfristig konnte jedoch der Routinier und mehrfache Masters-Weltmeister Holger Worm einspringen und er zeigte beim Wettkampf seine ganze Klasse.
Mit der geschwächten Aufstellung war ein Kampf um den Sieg schwer vorstellbar. Umso beeindruckender war wie so oft der Wille und die Moral der Mannschaft. Jeder einzelne Heber wollte Bestleistung bringen und so den Fans etwas bieten.
Sandra Martin ging sogar etwas übermotiviert an die Hantel und steigerte noch vor dem ersten Versuch im Reissen, was leider nicht von Erfolg gekrönt war. Besser lief es im Stoßen wo sie sogar die Saison-Bestleistung von 70kg aufstecken lies. Nach schwerem Umsatz reichte die Kraft aber nicht mehr für einen dynamischen Ausstoß, so dass sie am Ende 49kg im Reissen und 68kg im Stoßen in die Wertung brachte. Für Mandy Wedow ging es um das Erreichen der WM-Norm. Sie hätte dafür 214kg im Zweikampf bringen müssen. Entsprechend hoch startet sie im Reissen mit 92kg. Mit dem zweiten Versuch steigerter sie auf 96kg um die Last für das Stoßen moderat gestalten zu können. Kraft und Technik hätten dieses Last ohne weiteres zugelassen, jedoch schienen Zweifel an den eigenen Fähigkeiten nach längerer Verletzung dies nicht zu zulassen. Selbst im zusätzlichen 4. Versuch, konnte sie die Last nicht bewältigen. Im Stoßen versuchte sie alles um ihr Ziel noch zu erreichen und nach 100kg im ersten Versuch steigerte sie um 11kg. Auch dieses Gewicht bewältigte sie. Jedoch machte sich der Trainingsrückstand bemerkbar. 122kg hätte sie im letzten Versuch nehmen müssen um ihr WM-Ticket zu lösen. 1kg über ihrer absoluten Bestleistung. Da dies unrealistisch war entschied sie sich für eine Zwischensteigerung um dem Bundestrainer trotzdem von ihrer Entwicklung zu überzeugen. Aber auch dieses 117kg waren an dem Abend nicht drin.
Besser lief es für Holger Worm. Er war selbst überrascht von seiner Leistung 4 Wochen vor den deutschen Meisterschaften. 100kg im Reissen und 128kg im Stossen seine Ergebnisse. Zumindest im Reissen wären mit etwas mehr Training auch 105kg möglich gewesen.
Für Philipp Buschek sollte der Abend der Saisonhöhepunkt werden. Bei jedem der letzten Kämpfe konnte er sich steigern und seine Bestwerte verbessern. Entsprechend hoch waren auch seine Ziele an diesem Abend. 122kg im Reissen und 142kg im Stossen hatte er in den Händen. Aber hier schien sich der Kopf einzuschalten, so dass er von sich selbst nicht ausreichend überzeugt auch seine Technik vergaß. Den gültigen 119kg im Reissen folgten so für ihn selbst enttäuschende 133kg im Stoßen.
Björn Hertrampf wollte endlich die 300kg im Zwiekampf überbieten. Dafür fühlte er sich auch fit genug nachdem er sich eine kurze Trainingsauszeit nach zuvor sehr hohem Umfang gönnte. Er stellte im Reissen seinen Bestwert von 130kg ein und startet entsprechend motiviert im Stoßen und versuchte direkt im zweiten Versuch 171kg. Hier fehlte etwas Kraft im Schulterbereich um das Gewicht entsprechend zu beschleunigen und überdem Kopf zu fixieren. Leider konnte er es im dritten und letzten Versuch auch nicht besser machen und brachte so 165kg in die Wertung.
Der schwerste im Aufgebot der KG, Mark Eckhardt riss 140kg und scheiterter nur knapp an 144kg. Dass er die Kraft für diese Last besitzt zeigte die Tatsache, dass er das Gewicht "überriss", also die Hantel nach hinten abwerfen musste nachdem er sie bereits über dem Kopf hatte. Im Stoßen steigerter er von 180 auf 190kg. Wie bei Björn zuvor war der Umsatz bei seinem neuen Bestwert kein Problem, sondern die hohe Last ausreichend zu beschleunigen und über dem Kopf zu fixieren.
Die KG musste den Kampf schlussendlich verloren geben, kann sich aber erhobenen Hauptes von dem heimischen Publikum verabschieden. Auf Rang 11 in der 1. Bundesliga beenden die Sportler die Saison, was im Hinblick auf die vielen Ausfälle sehr gut ist. Umso erfreuter waren alle Athleten, als man am selben Abend noch ein Ehrung in der Landskron Kulturbrauerei entgegen nehmen konnte: Platz 3 in der Sportlerumfrage der SZ 2013.
Nun bereitet man sich auf die neue Saison vor in der der Kader verstärkt werden soll um auch wieder weiter oben mitzuspielen.